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Der Venetianerstollen
Nach neuen Erkenntnissen bekam der Stollen seinen Namen von den Venetianern, die auch in Ramsbeck aktiv waren und um die sich viele Sagen in Mitteleuropa ranken. Sie waren geheimnisvolle Mineraliensammler aus dem fernen Italien, die für die venetianischen Gold- bzw. Silberschmiede und Glasmacher Edelmetall und Metalle zum Färben bzw. Entfärben von Glas in den Gebirgen suchten. Ihre Fundorte kennzeichneten sie durch Symbole an Bäumen und Felsen.

Der Venetianerstollen von Ramsbeck wurde quer zum Erzgang durch taubes, unverwittertes Schiefergestein geschlagen und ist 154 Meter lang. Auf den ersten 70 m ist er durchschnittlich 1,70 m hoch und 0,90 m breit. Im weiteren Verlauf verringert sich die Höhe auf 1,30 m und die Sohlbreite auf 0,60 m. Der First- oder Zwergstollen mit seinem rund-ovalen Querschnitt ist nur 85 – 90 cm hoch und 50 – 55 cm breit. Durch den Sohlstollen und den schrägen Schacht erreichten die Bergleute den Erzgang. Weil die Sohlstrecke unter dem Schacht nach der Tagesarbeit meist verkippt war, rutschten sie auf einem Lederstück durch den engen Firststollen hinunter, um das geförderte Silber- und Bleierz zum Stollenmundloch transportieren zu können.
Vermutlich begann der Bergbau im Venetianerstol- len“, dem ältesten der insgesamt über 60 Stollen am Bastenberg, im frühen Mittelalter (11./12. Jahrhun- dert). Die bisher bevorzugte These, der Stollen stamme aus vorchristlicher Zeit, kann wissenschaft- lich nicht bewiesen werden.
Förderverein Sauerländer Besucherbergwerk Bestwig-Ramsbeck e.V.
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