33 Bergbaukolonie Andreasberg
Auf der anderen Seite des Bergrückens ist die Ortschaft Dörnberg und am Fuß des Stüppels Andreasberg zu finden. Während in Dörnberg nachweislich schon im Jahre 1759 drei Bergmannsfamilien wohnten, wurde Andreasberg erst 1854 als Bergbaukolonie gegründet, als im Ramsbecker Erzbergbau Hochkonjunktur war.

Eine Aktiengesellschaft aus Stolberg (bei Aachen), deren Generaldirektor der Marquis de Sassenay war, wollte wegen der Erzvorkommen in Ramsbeck das größte Industriezentrum in Europa aufbauen.
Für diesen utopischen Plan sollten Tausende von Berg- und Hüttenleuten angeworben werden.Um sie unterzubringen, wurden drei Kolonien förmlich „aus der Erde gestampft“: Andreasberg, Heinrichsdorf und Alexander.Im Oktober 1854 bezogen die ersten 300 überwiegend evangelischen Familien aus dem Harz die zum größten Teil unfertigen Wohnungen in Andreasberg, für dessen Name der Gesellschaftspräsident Andreas Köchlin verantwortlich war. Doch das erhoffte Glück fanden sie nicht im „Sauerländischen Kalifornien“; die meisten verließen schon ein Jahr später enttäuscht und ärmer als zuvor das neue Dorf am Fuß des Stüppelberges.

In den Jahren nach 1855 sorgte die Stolberger Zink AG für eine solide technische und wirtschaftliche Grundlage des Bergbaus. Andreasberg wurde für Bergleute aus der Umgebung aus der Wittgensteiner und Siegener Gegend zur neuen, dauerhaften Heimat. Aber das Straßendorf blieb bis zur Schließung der Grube 1974 weitgehend von der Bergbaugesellschaft abhängig.

Durch den Umbau der alten, bereits 1956/57 privatisierten langen Werkshäuser und den Neubau
vieler Eigenheime erhielt das Bergmannsdorf ein neues Gesicht. Heute ist Andreasberg ein schmucker „Wohnort der Generationen“ geworden, der viele Spuren der bergbaulichen Vergangenheit bewahrt,
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