1854 ließ der französische Generaldirektor des Bergbaubetriebs Henry Etienne Bernard, Marquis de Sassenay, das Haus für die Belegschaft als eine der sozialen Einrichtungen für 22.000 Taler erbauen. Schon kurz nach der Fertigstellung war das Haus mit etwa 100 Patienten belegt. Neben den Krankensälen, dem Sprechzimmer und hygienischen Einrichtungen (Baderäume u.a.m.) gehörten auch eine Küche, eine Apotheke und Räume für die katholischen Schwestern aus dem Orden des hl. Karl Borromäus zur Ausstattung des Hauses. Leiter war der Knappschaftsarzt Dr. Hermann Ruer aus Meschede. Finanziell sollte das Krankenhaus durch eine Betriebskrankenkasse getragen werden. Für die von ihnen eingezahlten Beiträge erhielten die Bergleute ärztliche Behandlung und Medikamente.

Bereits 1856 musste das Krankenhaus wieder geschlossen werden, da der Bergbaubetrieb in eine wirtschaftlich schwierige Lage geraten war. Nach der Schließung wurden in dem Haus Wohnungen für die Angestellten des Bergwerks eingerichtet. Wilhelmine Lübke, die Gattin des ehemaligen Bundespräsidenten, wurde hier 1885 als Tochter des Magazinverwalters Keuthen geboren.
4 Das "Alte Krankenhaus"
Das bis heute so bezeichnete „Alte Krankenhaus“ besteht aus vier Gebäudeabschnitten: Neben den Hauptgebäuden mit zwei Etagen und geräumigen Dachböden gibt es eingeschossige Häuser, die mit den Haupthäusern verbunden sind. Die gesamte Anlage, eine Fachwerkkonstruktion, ist – gemessen an den damaligen Verhältnissen – großzügig geplant.
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