Spuren des Bergbaus im Elpetal
Die Geschichte des Bergbaus im Elpetal ist eng mit dem Bergbau im benachbarten Ramsbeck verbunden. Die
erste Nachricht über den Erzbergbau im Elpetal stammt aus der Zeit nach 1500. Einen Höhepunkt erreichte die Gewinnung von Blei- und
Zinkerzen in dieser Gegend in der Zeit von 1854 bis 1974.
Die Gruben Juno und Pluto
Direkt oberhalb dieses Standortes befand sich hier
am Hülsberg die Grube Juno mit Juno-Schacht und mehreren Stollen. Die Halden sind noch Relikte aus der damaligen Zeit. Wenige Meter
von hier in nördlicher Richtung befand sich ebenfalls am hier anstehenden Hülsberg die Grube Pluto. Gegenüber dem Parkplatz an der
K 16 und links der Elpe befindet sich das verfüllte Mundloch des Plutostollens. Er ist nach Westen ausgerichtet und wurde häufig von
Bergleuten genutzt, um ihren Arbeitsplatz, die Grube Aurora (nördlich der heutigen Freizeitanlage Fort Fun) zu erreichen. Man konnte
durch den Stollen sogar nach Ramsbeck gelangen.
Das Juno-Haus
Das Juno-Haus war zu der Zeit voll besetzt; es wohnten dort 10 bis 12 Familien auf engstem Raum. – Anfang der
1950er Jahre zogen die Steiger mit ihren Familien nach Andreasberg in ein für sie dort neu erbautes Haus, das bis heute allgemein
als Steigerhaus bekannte Gebäude Dorfstraße 51.
Nachdem
auch alle noch verbliebenen Bergleute das Juno-Haus verlassen hatten, wurde es an das damalige Amt Bestwig für 1 DM veräußert. Es
hat dann zur Unterbringung von Sozialhilfeempfängern und Asylanten gedient. Am 2. Mai 1970 endete die Geschichte des Hauses; es wurde
durch die Feuerwehren des Amtes Bestwig „heiß abgerissen“.
Der Weidtmannstollen
An der Stelle, wo sich heute der kleine Parkplatz befindet, gab es schon im vorigen Jahrhundert eine Stüzmauer
aus Bruchsteinen. Dort befand sich das Mundloch des sog. Weidtmannstollens, der nach Osten in Richtung Wulmeringhausen führte. Dieser
wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst provisorisch zugeschüttet. Über die vergangenen Jahrzehnte wuchs das Mundloch dann fast
komplett zu, bis schließlich im Jahre 2015 der Stollen zubetoniert wurde. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges suchten Einwohner
aus Wiggeringhausen, Hardt, Gevelinghausen und sogar Bigge Zuflucht in diesem Stollen vor den Bomben, dem Artilleriebeschuss und den
Angriffen durch sog. Tiefflieger der Amerikaner.
Die fast täglich stattfindenden Tieffliegerangriffe führten auch dazu, dass in einem
Zimmer der Wohnung des Steigers O. Wiese im Juno-Haus eine provisorische Schule eingerichtet wurde.
Die Kinder aus Wiggeringhausen und von der Hardt konnten nun von Lehrer Göbel aus Andreasberg hier stundenweise unterrichtet werden und waren in den letzten Kriegswochen dieser Gefahr nicht mehr so stark ausgesetzt.
Gedicht:
Gesang der Bergknappen