Die alte Halde am Hülsberg

Spuren des Bergbaus im Elpetal

Die Geschichte des Bergbaus im Elpetal ist eng mit dem Bergbau im benachbarten Ramsbeck verbunden. Die erste Nachricht über den Erzbergbau im Elpetal stammt aus der Zeit nach 1500. Einen Höhepunkt erreichte die Gewinnung von Blei- und Zinkerzen in dieser Gegend in der Zeit von 1854 bis 1974.

Die Gruben Juno und Pluto
Direkt oberhalb dieses Standortes befand sich hier am Hülsberg die Grube Juno mit Juno-Schacht und mehreren Stollen. Die Halden sind noch Relikte aus der damaligen Zeit. Wenige Meter von hier in nördlicher Richtung befand sich ebenfalls am hier anstehenden Hülsberg die Grube Pluto. Gegenüber dem Parkplatz an der K 16 und links der Elpe befindet sich das verfüllte Mundloch des Plutostollens. Er ist nach Westen ausgerichtet und wurde häufig von Bergleuten genutzt, um ihren Arbeitsplatz, die Grube Aurora (nördlich der heutigen Freizeitanlage Fort Fun) zu erreichen. Man konnte durch den Stollen sogar nach Ramsbeck gelangen.

Das Juno-Haus
Direkt am kleinen Parkplatz befand sich früher der Vorplatz zur Terrasse eines mehrstöckigen Gebäudes, des sog. Juno-Hauses, das dort bis 1970 gestanden hat. Im Jahre 1890 errichtet, Mitte der 1930er Jahre umgebaut, war es im Besitz der Stolberger Zink AG und zunächst als Bleibe für Steiger der Grube Aurora vorgesehen. Während des Zweiten Weltkrieges wurden etliche „ausgebombte“ Bewohner des Ruhrgebietes dort untergebracht und in der frühen Nachkriegszeit auch Flüchtlinge und Heimatvertriebene.

Das Juno-Haus war zu der Zeit voll besetzt; es wohnten dort 10 bis 12 Familien auf engstem Raum. – Anfang der 1950er Jahre zogen die Steiger mit ihren Familien nach Andreasberg in ein für sie dort neu erbautes Haus, das bis heute allgemein als Steigerhaus bekannte Gebäude Dorfstraße 51.                 
Nachdem auch alle noch verbliebenen Bergleute das Juno-Haus verlassen hatten, wurde es an das damalige Amt Bestwig für 1 DM veräußert. Es hat dann zur Unterbringung von Sozialhilfeempfängern und Asylanten gedient. Am
2. Mai 1970 endete die Geschichte des Hauses; es wurde durch die Feuerwehren des Amtes Bestwig „heiß abgerissen“.                              

Der Weidtmannstollen
An der Stelle, wo sich heute der kleine Parkplatz befindet, gab es schon im vorigen Jahrhundert eine Stüzmauer aus Bruchsteinen. Dort befand sich das Mundloch des sog. Weidtmannstollens, der nach Osten in Richtung Wulmeringhausen führte. Dieser wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst provisorisch zugeschüttet. Über die vergangenen Jahrzehnte wuchs das Mundloch dann fast komplett zu, bis schließlich im Jahre 2015 der Stollen zubetoniert wurde. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges suchten Einwohner aus Wiggeringhausen, Hardt, Gevelinghausen und sogar Bigge Zuflucht in diesem Stollen vor den Bomben, dem Artilleriebeschuss und den Angriffen durch sog. Tiefflieger der Amerikaner.

Die fast täglich stattfindenden Tieffliegerangriffe führten auch dazu, dass in einem Zimmer der Wohnung des Steigers O. Wiese im Juno-Haus eine provisorische Schule eingerichtet wurde.

Die Kinder aus Wiggeringhausen und von der Hardt konnten nun von Lehrer Göbel aus Andreasberg hier stundenweise unterrichtet werden und waren in den letzten Kriegswochen dieser Gefahr nicht mehr so stark ausgesetzt.

          Gedicht:

          Gesang der Bergknappen

Junohaus (ca. 1940)
Kurt Wiese, 4 Jahre, und Schwester Gerda, 14 Jahre

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Mundloch des Weidtmannstollens
Plutostollen mit alter Schmiede (ca. 1940)
Parkplatz am Junohaus heute
2009
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