Die Grube

Klingelborn - Aurora

Schon im Jahre 1561 wurde die Schachtanlage „Klingelborn“, die sich in diesem Bereich befand, erstmalig urkundlich erwähnt. Anfangs bestand die Belegschaft aus vier bis sechs Mann, und der Bergbau brachte recht unterschiedliche, im Wesentlichen bescheidene Erträge.

Im Jahre 1834 ließ der Geschäftsführer der Ramsbecker Bergbau-Gewerkschaft, Caspar Joseph Cosack, die alte Grube Klingelborn unter dem Namen „Aurora“ wieder auffahren. Die erweiterte Grube sorgte nun für einen besonderen Aufschwung und zog zahlreiche Bergleute aus dem oberen Elpetal bis Altenfeld und aus dem Negertal mit den Dörfern Brunskappel und Wulmeringhausen an.

 

Da die Grube Aurora nicht in einem tief eingeschnittenen Tal lag, so dass tiefere Stollen in den Berghang getrieben werden konnten, wurde ein Schacht für die Grube Aurora bis ca. 130 Meter abgeteuft. Von dort ging es dann auf den verschiedensten Höhen durch zahlreiche Stollen zum Abbau der Erze. Der Antrieb des Förderkorbs im Schacht, der zur Seilfahrt der Bergleute sowie zum Transport der vollen bzw. entleerten Loren diente, erfolgte durch eine Trommel-Zwillings-Dampfmaschine. (Der Schacht war wenige Meter von hier entfernt.) Ab 1879 wurden in der Grube Aurora erstmalig statt der bisherigen manuellen Bohrer nun Pressluft-Bohrmaschinen bei der Erzgewinnung eingesetzt. Das bedeutete eine Erleichterung und Beschleunigung der Arbeit sowie eine erhebliche Senkung der Kosten.

Die Bergleute
Um die Jahrhundertwende (1900) wanderten viele einheimische Bergleute wegen höherer Löhne und besserer Lebensbedingungen in andere Reviere ab. Daher warb die Bergbaugesellschaft in dieser Zeit italienische Arbeiter an, von denen die meisten im Ledigenheim in Andreasberg wohnten und von dort zur Arbeit nach Aurora gingen. Die meisten Bergleute, die durch den Auroraschacht in die Grube gelangten, wohnten in Andreasberg; der Rest der Belegschaft kam aus Elpe, Brunskappel, Wulmeringhausen und Wiggeringhausen, aber auch aus Gevelinghausen und Antfeld.
 

Der mühsame Weg zur Arbeit
Es mussten größtenteils sehr lange und beschwerliche Wege zurückgelegt werden, vor allem von Bergleuten, die aus dem Elpetal  (östlich von hier) etwa von der Sägemühle Hoppe aus über einen Trampelpfad den steilen Berg hinaufsteigen mussten, und das bei jeglicher Witterung; die vielen Kilometer wurden also bis weit ins 20. Jahrhundert täglich zweimal bewältigt neben der harten Arbeit des Bergmanns. Hier schnitzten fromme Bergleute um das Jahr 1900 im Abstand von etwa 25 Metern ein Kreuz und die Kreuzwegstation mit römischen Zahlen in Buchenstämme, um auf dem Weg zur Schicht um eine glückliche Heimkehr zu bitten. Einige Stationen dieses „Bergmannskreuzweges“ sind heute noch gut zu erkennen.

Erst ab etwa 1930 wurden vermehrt LKW und Busse für den Transport der Bergleute aus entfernten Orten eingesetzt. Besonders in Wintermonaten kam es dabei häufig zu Schwierigkeiten, denn Schneepflüge wie heute gab es da-mals noch nicht und Streudienste waren unbekannt. Nachdem im November 1955 die Betriebsanlagen zum Eickhoffstollen (heute Besucherbergwerk Ramsbeck) vollendet waren, wurde die Seilfahrt am Auroraschacht eingestellt, anschließend die gesamte Schachtanlage demontiert. Bis zur Schließung der Ramsbecker Grube im Jahre 1974 war der Eickhoffstollen einziger Ein- und Ausfahrtpunkt für alle Bergleute.

Unweit von hier ist noch heute der Aurorastollen zu sehen; von dort gibt es eine Direktverbindung zum Eickhoffstollen (Bergbaumuseum) in Ramsbeck.

          Gedicht:

          Der Bergmannspfad

 

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Grube Aurora mit Förderturm, Maschinen-haus, Waschkaue u. Steigerhaus
Aurora Förderturm 1955
Auroraschacht mit Stollen

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